KREUZIGUNG Ingo Hauffe (2010)

Sie errichten ein Kreuz, nicht um zu beten.
Sie richten, weil sie hassen. Es geht nur um Moneten.
Durchstoßen die Schale von Nägeln.
Die Grundlage des eigenen Ursprunchs zu quälen.
Durchschlagen durch das Kreuz, dringen blutend heraus.
Durch gebrochene Schale fließt das Leben aus.
Sinnlose Reden, höhnisches Lachen,
geträumt und geschlafen, ohne Erwachen.

Verlassen den Ort mit gesenktem Haupt.
Selber sich selbst des Lebens beraubt.

Da steht er da und tut so erhaben.
Dabei sich selbst mit eigenen Waffen geschlagen.
Ohne Gedanken sich abgewendet.
Das eigene Leben wird sinnlos verschwendet.
Keine Reuhe. In der Brust ist es kühl.
Träumend und schlafend, ohne Gefühl.
Was das Leben gelehrt
besitzt keinen Wert.
Werte für sie ist nur Bares.
So ist es, so bleibt es und so war es.

Verlassen den Ort mit gesenktem Haupt.
Selber sich selbst des Lebens beraubt.

Gedanken werden abgeschafft.
Das Hirn ist tot, die Seele erschlafft.
Blind ziehen sie immer weiter fort,
hin zu einem unheimlichen Ort.
Verkehrte Richtung eingeschlagen.
Es füllt sie nicht mit Unbehagen.
Sie gehen dort hin, wo sie keiner kennt,
Richtung Horizont, der lichterloh brennt.

Verlassen den Ort mit gesenktem Haupt.
Selber sich selbst des Lebens beraubt.

Vorüber zieht das Ungeheuer,
immer weiter, hinein in das offene Feuer.
Es gibt noch Andere, die man kennt,
der Verstand in die richtige Richtung rennt.
Das Ungeheuer soll verbrennen.
Das Leben lernt das Leben kennen.
Der Horizont ist so viel weiter und breiter.
Er strahlt im Blau und es ist heiter.
Nicht schnöder Wert der Sinn des Leben.
Das Leben selbst den Sinn ergeben,
Nur der das Leben selber ehrt,
sein Leben ist des Lebens Wert..

Betreten den Ort mit erhobenen Haupt.
Selber sich selbst das Leben gebaut.  
					

Kreuzigung 156cm x 167cm (2010)

Gemälde Kreuzigung